The history of youthful rebellion in 50s America is well known, but less familiar is the variant that sprang up simultaneously in placid Switzerland. Karlheinz Weinberger's vintage photographs of this secret subculture are currently wowing art directors, stylists and picture editors. And with good reason; as writer Till Maria Schiller discovers, those rebels could really accessorize.

Siehe auch: hier






Aha,

ein Rocker mit Hakenkreuz. Was es nicht alles gibt in der Schweiz.

Ansonsten muss ich manchmal die Hände über den Kopf schlagen, wenn ich etwas lese wie er blieb "kompromisslos wertfrei" (Galerietext). Die stecken anscheinend selber noch in den 50ern. Glauben die das wirklich, oder meinen sie nicht eher, dass er nicht mit einer fassbaren gesellschaftlichen Bewertung mitschwimmt?


auch zum thema rocker mit hakenkreuz, und überhaupt, empfehle ich lektüre des von herrn hack empfohlenen werkes "verschwende deine jugend" von herrn jürgen teipel. als austrolandei hatte ich berhaupt nicht gewußt, wie sehr im punk im deutschland der 70er und frühen 80ern nazisymbole und -gesten verwendet worden waren, der schockwirkung usw. wegen.


Zur Ehrenrettung der Schweiz: Das war in den 50ern! Weinberger ist seit damals unterwegs und porträtiert Rocker in allen Lebenslagen. Ich kenne seine Arbeiten von der Ausstellung im Zürcher Museum für Gestaltung. Meines Wissens ist es auch in der Schweiz verboten, nationalsozialistische Symbole zur Schau zu stellen. Das schien die Jungs aber nicht weiter zu stören. Würde mich nur interessieren, wie sie damals aus solchen Hosen wieder rausgekommen sind und wie die Frauen mit ihren Monster-Beehives durch Türen spazieren konnten.

Ms. K.: Ich glaube, das mit den Hakenkreuzen hatten die frühen deutschen Punks von den englischen Vorbildpunks geklaut.

Der Typ auf dem Bild hier ist natürlich kein Punk, sondern ein Rocker. Hakenkreuze und Wehrmachtshelme gehörten schon zum Schocker-Repertoire der amerikanischen Ur-Rockerbanden, wie schon Hunter S. Thompson in "Hells Angels" zu berichten wusste.

Meine Lieblingsexponate in der Zürcher Weinberger-Ausstellung waren übrigens die oft in bester nüchterner Schweizer Typographie gesetzten Rockerbanden-Mitgliedsausweise. Helvetica Vollfett, kann ich da nur sagen.


verwandt auch: kenneth anger´s "scorpio rising" mit seinen ganzen nazi-paraphernalien.


Genau, Katharina. Das wird in einem anderen Ausstellungstext auch erwähnt, sehe ich gerade.


Mit Verlaub

Herr gHack, der Galerietext allerdings dürfte nicht aus den 50ern sein, oder?

Ansonsten danke für die Aufklärung in Sachen Punker und Rocker. Das mit dem Hakenkreuz macht ja dann tatsächlich Sinn...

Würde mich nur interessieren, wie sie damals aus solchen Hosen wieder rausgekommen sind

Mit der Zwickzange! Das lernt man doch im oktoberfestlichen Teufelsrad, da sagt das der Moderator alle paar Stunden, wenn einer enge Hosen anhat (ist leider nicht mer so häufig).


hähä

Wah! Da habe ich falsch assoziiert und leiste natürlich Abbitte.

Aber wegen der Hakenkreuze... Es gab ja dann in der New Wave so superstylishen Sowjet-Chic. Warum hatten die einen Hakenkreuze und die anderen kommunistische Symbole? Bei Punks sah ich kommunistisches Zeug eher selten. Wohl zu ungefährlich.


Englische Vorbildpunks

Ja, da gab es wohl verschiedene Phasen. Die frühen Punks haben das wohl auch über England aufgenommen, es gab ja auch "Nazipunks", wobei - so liest sich das in den von Teipel montierten Erzählungen - aber weltanschauliche Zuordnungen in einer vom Drang nach rauer Kraft & Stärke einerseits und vom Hang zum vorwiegend symbolischen, ästhetischen Zuordnen von Menschen andererseits geprägten Jugendbewegung einfach daneben gehen müssen. Nett auch die Anekdote, als Iggy Pop David Bowie in Berlin deftige Judenwitze erzählt, und nur die beiden lachen; die umstehenden Deutschpunks fanden das nicht witzig. Da gab's wohl doch auch Brüche. DAF scheinen ja, was Nazi-Symbolik und Kraftmeierei angeht, so ziemlich den Vogel abgeschossen zu haben. Ich hab gerade Gabi Delgados Erzählung von einem Konzert in Middlesbrough, UK, gelesen, im Hauptquartier (rechter) Skins, wo sie, so Delgado, unter Androhung deftiger Vermöbelung musikalisch ordentlich was draufmachen mußten. Delgado: "Dann haben wir 'Kebabträume' mit diesem Refrain 'Deutschland, Deutschland, alles ist vorbei' gespielt. Und dann schwenkte das um. Plötzlich nur noch 'Deutschland! Deutschland! Sieg Heil!'" Das Publikum tobte und prügelte sich ordentlich.


DAF waren Genies. Die wussten verdammt genau, wo es musikalisch und politisch in Deutschland hin geht. Echte Avantgarde.


das ist einer der besten parts

in dem buch. ansonsten ist es natuerlich ein sehr subjektives werk. was etwas untergeht in dieser diskussion um symbole: punk war weder links noch rechts, zumnindest, wenn man nach den traditionellen zuordnungen geht. wollte weder was mit nazis, noch mit langweiligen sozis zu tun haben. ueber die jahre blieb es nicht aus, das die abgrenzung gegenueber den rechten sehr viel deutlicher wurde und einige sich inhaltlich eher den linken autonomen naeherten. punk war und ist aber immer eher apolitisch als unpolitisch gewesen, deswegen konnte man ja auch mit diesen symbolen so sorglos-provokativ umgehen, die leute dachten ja eh was sie wollten. mein vater zb meckerte mich wegen meines hj-haarschnitts an, haha, das waren noch zeiten..


gehts scheissen

ihr seids doch total peinliche akademisierte pseudo-intellektuelle flachwichser die über punk und rocker reden und schreiben als ob ihr eine ahnung hättet was das wär. analysierts euch nur tot und derweilen geht draussen das wahre leben weiter.


ein troll postet nur um zu provozieren, was im konkreten fall ja wohl überhaupt nicht stimmt - es geht ganz allein darum eurer verbrämten wichtigtuerei ein ende zu machen. aber des kapieren experten für alles wie ihr eh ned. "verschwende deine jugend" kannst 100 mal lesen und wirst ned wissen was es heißt punk zu sein. ihr seids so weit weg und so leer daß es schon fast schad ist, erfahrts das leben nur noch aus büchern und webseiten.

-- und jetzt steht dieser text einfach so da? was is herr hack, eigenen kommentar gelöscht? ist das feigheit oder eingestaendnis? "mit solchem pöbel red ich nicht" - is ma a wuascht.


junge,

alder, in buechern und webseiten steht wenigstens drinne, wie man richtig deutsch sprechen tut, doo. ausserdem sind wir alt. also troll dich in dein kindergarten.


richtich doitsch

ist ja schon mal falsch. jedem seine varietät, spricht da der wiener (und seine frau), zum beispiel. antville (huschhusch ein kommentar) ist selbstredend ein sargnagel für die standardvarietät (vulgo: dudendeutsch). und das ist gut so.


richtig, herr mv

in meiner varietät ist "verbrämte wichtigtuerei" sowieso ein kompliment. ebenso wie "flachwichser". nur nicht mit diesen blöden tiefwichsern in einen topf geworfen werden, die so unverschämt ohne verbrämung wichtigtun. die ham ja keine ahnung, echt.


jung sein, alt sein.

fürs punkverstehen, lass mich mal nachrechnen, muss man doch ein alter sack sein, das halbe jahr da im roxy, das ist doch schon ein vierteljahrhundert her, und wenn du damals 17 warst, bist du heute 42, und spätestens 78 war das eh alles schon wet gel statt kernseife und campino aufm weg zur neuen mitte und wolfgang kos festivals im zwanzigerhaus, auch ganz okay, aber. wenn wir schon dabei sind: vorgestern habe ich einen lieferwagen von so einer liefermietwagenfirma gesehen, nicht gerade sixt, aber so etwas ähnliches, und auf der hinteren tür war ganz groß das klassische che guevara-motiv, das man von den t-shirts kennt, und darunter stand, als werbeslogan für die mietwagenfirma: WENN SIE AUCH GROSSES BEWEGEN WOLLEN. & ich hab mich sofort gefragt, ob das eine anspielung auf den job bei der kubanischen staatsbank war oder doch aufs erschossenwerden im bolivianischen wald. na ja.


@ katatonik:

ach.com, seien sie mir wieder gut, ich mochte nur nicht lesen, dass das geraunze gegen das angebliche sesselpupsertum mit einer sesselpupserischen formalrüge noch bestätigt wird. erfahrungsgesättigte beiträge zum punk sind meinerseits übrigens nicht zu erwarten, denn als ich von dem phänomen kenntnis erhielt, wurden im fernsehen schon junge menschen für darstellungen nachahmenswerten ausscherens aus der "no-future-generation" missbraucht. und friedrich zimmermann klatschte dazu.


@ mv:

ihnen bin ich doch immer gut.org.


auf den ersten blick

hielt ich den jungen mann fuer phil lynott oder wie der hiess. sehr stylishe bilder.


genau!

ist das jetzt phil lynott, oder ja??


mhhh, äh ....

Was heisst eigentlich "accessorize"?


"mit accessoires umgehen". also zum beispiel die richtige prada-tasche zum richtigen kitty-t-shirt aussuchen. oder die richtige kette zur jeansjacke.