auch so seltsam: der lafontaine-hass. dass er damals den job hingeschmissen hat, bloß, weil es ihm nicht passte. dass er einfach weg ist, als es ernst wurde. dass er weg ist, in seiner limo, wortlos, bloß ein paar zeilen. dass er so eitel ist, ein selbstdarsteller. und wir wir wir wir doch nicht niemals nie hey wäre eine unverschämtheit wenn einer von uns ich sagen würde, und wir wir wir bleiben immer dabei, uns uns uns kann man ernst nehmen würden den bettel nie nie nie hinschmeissen.
immer noch mit kühler rührung daran denken müssen, wie er als bürgermeister von saarbrücken meiner urgroßmutter vier mal in folge zu ihrem hundertsten geburtstag gratulieren musste (und nochmal für den fotografen), in dieser warm-gedimmten wohnung mit den geweihen und den polstern, die es nicht mehr gibt, in diesem saarland - und der garten grenzte an den zoo, an die lamas, to be precise. pfauenschreie dann und wann.
oh. warum vier mal? & sofort wohnen wollen neben pfauen, lamas. (manchmal rastet sich hier auf dem hausdach gegenüber ein kranich aus.)
nicht dass meine urgroßmutter aus eitelkeit womöglich in vier jahren vier mal in folge hundert wurde, das nicht, nein, das hantieren des lokalen fotografen war s, und immer wieder begleitet von der rücknahme und re-übergabe der blumen
Nicht das Hinschmeißen, sondern seine Politik war falsch
An Lafontaine stört mich nicht das Hinschmeißen, sondern seine Politik als Finanzminister. Er hat gefordert, dass die Notenbank mehr Geld machen sollte, damit es uns besser geht.
Diese Forderung läuft geradewegs auf die Einführung einer Binnenwährung wie der DDR Mark hin. Die Wiedereinführung der DDR Mark kann der Lafontaine ja nun geminsam mit Gysi in der neuen Partei fordern.
So oft sind die schlechten Gründe gegen Lafontaine zu hören (die mich nicht kratzen, die ihn mir eher sympathisch machen würden), dass man die guten vergisst. Dazu gehören sein dümmlicher Antiamerikanismus, sein rücksichtsloser Populismus insgesamt, eine bestimmte, abstoßende Form der politischen Bauernschläue, die geistig immer hochgekrempelten Ärmel des Machers. Nicht, dass ihn all das so sehr von anderen unterscheidet, das ist es ja gerade. Ja, ich kenne ihn auch noch aus dem Saarland. Der Typ ist eine verkehrte Nummer.
ja eh. aber die aggressionen, die man da, dort, überall beobachtet, haben mit anderen als den guten gründen zu tun. es gäbe ja gegen viele viele gute gründe.